Gäustudie
In der Ebene des Gäus, bedingt durch die günstige Verkehrslage und die enormen Landreserven, ist eine wirtschaftliche Entwicklung im Gang. Ist keine übergeordnete Ordnung vorhanden, kann eine solche Entwicklung einen Verlust an Lebensgualität und der gewachsenen Charakteristik der Region mit sich bringen. Heute wird das Gäu durch die Dynamik der Verkehrsträger dominiert. Dabei hat die Region ihre Identität verloren. Für die Identifikation der Bewohner mit ihrem Lebensraum ist aber ein eigenständiger, ablesbarer Charakter der Siedlungs- und Landschaftsräume entscheidend.
Das hat den SlA Solothurn 1993 bewogen, mit 15 Architekten, Planern und Ingenieuren aus dem ganzen Kanton für das Gäu eine übergeordnete räumliche Ordnung auszuarbeiten. Als Initianten dieser Planungsarbe konnten wir den SIA Sektion Solothurn für das Patronat dieses Projektes gewinnen. Es besteht kein Auftrag seitens des Kantons. Durch die Arbeit soll ein räumliches Leitbild entstehen, welches der Bevölkerung, den Gemeindebehörden und Planern als Entscheidungsgrundlage dienen kann.
Die Landschaft, ihre Geschichte, ihre Entwicklung und ihr Fassungsvermögen sind die Grundlage der Studie. Sie bezweckt nicht, für jedes Problem der Besiedlung der Landschaft eine individuelle Lösung anzubieten. Durch ein übergeordnetes räumliches Thema soll der Landschaft ein unverwechselbarer Charakter verliehen werden. Dabei sollen Spielregeln entstehen, die es ermöglichen, auf lange Sicht die Lebensqualität zu wahren und das Gäu als Lebens- und Arbeitsraum zu stärken.