Prozess Städtebau – Urbane Brüche, lokale Interventionen
Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramm NFP 65 – Neue urbane Qualität – hat ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Joris Van Wezemael Entscheidungsprozesse im Städtebau untersucht. Dabei wurde der Fokus vom Planer auf die Akteure und die Prozesse der Verwaltung, auf Gemeindeebene verschoben.Am Anfang steht die Erkenntnis, dass trotz kollektiver Planung selten Städte und Kulturlandschaften entstehen, welche wir als heimisch empfinden. Die komplexen Prozesse, welche der Planung zu Grunde liegen, führen häufig zu anderen Resultaten als erwartet. Planung ist kein linearer Prozess und wird im gesamten Verlauf von verschiedenen Faktoren beeinflusst. In Fallstudien wurden unterschiedliche Gemeinden untersucht, die eine eigene Planungskultur pflegen. Überraschenderweise entstehen systematisch an allen Orten heterogene Gebiete. Diese Feststellung eröffnet die Frage nach alternativen Planungsprozessen und hinterfragt die künftigen Rollen des Architekten und des Planers.
Joris Van Wezemael (Prof. Dr. sc. nat.) ist Wirtschaftsgeograf und Architektursoziologe. Er lehrt als Privatdozent am Departement Architektur der ETH Zürich und arbeitet bei der Pensimo Management AG. Nach internationalen Forschungsaufenthalten leitete er das ETH Wohnforum und hielt den Lehrstuhl für Humangeografie an der Uni Freiburg.